Das Spendensammeln mit Blechbüchsen ist zu Recht aus der Mode gekommen. Zu groß ist der personelle Aufwand, zu klein sind die gesammelten Spenden. Hinzu kommt das Risiko, dass die Gelder überhaupt nicht beim guten Zweck ankommen: Bargeld in der Büchse lässt sich schließlich schwer nachverfolgen.
Spendensammler bei Fußballspielen
Bereits seit Jahren sind Spendensammler anlässlich von Fußballspielen von Borussia Dortmund rund um das Stadion unterwegs, um von Fußballfans Geld zugunsten des Vereins „Kinderwünsche e.V.“ zu sammeln. Allerdings scheinen Sammler und Organisatoren eher eigen- denn gemeinnützig unterwegs zu sein. Laut Medienberichten seien die Sammelbehälter am Ende des Tages geöffnet und die Gelder zwischen Vereinsvorstand und Sammler aufgeteilt worden. Nur ein Bruchteil der Sammlung sei tatsächlich zugunsten der Vereinsarbeit eingesetzt worden. Die Fanabteilung von Borussia Dortmund hat errechnet, dass pro Sammler und Spieltag etwa 400 bis 800 Euro eingenommen wurden. Laut dem Kinderwünsche e.V. beträgt das Ergebnis aber nur 80 bis 120 Euro. Eingeforderte Rechenschaftsberichte wurden nie abgegeben. Mittlerweile ermittelt die Staatsanwaltschaft.
Vorher über Spendenempfänger informieren
Die Spendensammler in Dortmund sind wohl kaum ein Einzelfall. Wer spenden möchte, sollte sich bewusst dafür entscheiden und sich vorab über mögliche Empfänger informieren. Diverse Portale können bei der Auswahl der „richtigen“ Organisation behilflich sein, können aber nicht den gesunden Menschenverstand des Spenders ersetzen. Wer sich auf der Straße von einer Bargeld-Spende überzeugen lässt, sollte sich zumindest bei unbekannteren Einrichtungen des Betrugsrisikos bewusst sein.
Spendensammler bei BVB-Spielen, RuhrNachrichten, 11.12.2017
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