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Steueroptimierung für Vermögensbildung: Ohne Sparen geht es nicht!

Wie sich populäres Finanzwissen im deutschen Steuerrecht umsetzen lässt

Steueroptimierung für Vermögensbildung

Sie heißen Rich Dad, Poor Dad: Was die Reichen ihren Kindern über Geld beibringen (Robert T. Kiyosaki), So denken Millionäre (T. Harv Eker) und Endlich mehr verdienen (Bodo Schäfer): sogenannte Vermögensratgeber aus der Selbstoptimierungsindustrie. Die Autoren versprechen wichtige und wirksame Tipps. Sie erklären das Mindset, die Struktur, die Regeln und die Maßnahmen, um den eigenen finanziellen Erfolg zu vergrößern und das persönliche Vermögen wachsen zu lassen.

Vermögensratgeber empfehlen maßvollen Konsum

Gemeinsam ist den genannten Büchern, dass sie alle zu einem maßvollen Konsum raten. Außerdem solle man das vorhandene Einkommen klar in Kategorien budgetieren und dabei das Ansparen von liquiden Mitteln mit einem festen Prozentsatz am Einkommen angehen.

Es wird davor gewarnt, als vorrangiges Ziel ein Eigenheim anzustreben, weil die laufende Kreditrate selten geringer ist, als die Nettomiete einer Mietwohnung und man die eigene Immobilie zudem noch laufend instandhalten muss. Zwar zwingt einen die laufende Tilgung zu konstantem Ansparen und Entschulden, jedoch ist in privatgenutzten Immobilien viel Kapital gebunden.

Dies sind nachvollziehbare Empfehlungen, und selbst wenn man mit dem Stil und dem Inhalt der Ratgeber nicht einverstanden sein sollte, so bieten die Werke jede Menge Gelegenheit, sein finanzielles Verhalten zu hinterfragen und die Wirkung der eigenen finanziellen Gewohnheiten nüchtern zu betrachten.

Investitionen als Betriebsausgabe oder Werbungskosten

Gleichzeitig werden auch steuerlich relevante Empfehlungen gegeben. Angeraten wird, Investitionen möglichst aus nicht versteuerten Einnahmen zu tätigen und Wege zu suchen, Investition als Betriebsausgaben oder Werbungskosten steuerlich abziehbar zu gestalten. Dieses Vorgehen biete viel größere Wachstumschancen, als wenn man Investitionen nach Abzug der Steuern aus dem Nettoeinkommen tätigt. Bestechend richtig.

Höheres Wachstumspotential
Niedrigeres Wachstumspotential (reines Privatvermögen)
BruttoeinkommenBruttoeinkommen
abzgl. Investitionen= Besteuerungsgrundlage
= Zwischensummeabzgl. höhere Steuerlast
= Besteuerungsgrundlage= Nettoeinkommen
abzgl. niedrigere Steuerlastabzgl. Investitionen
= Nettoeinkommen= verfügbares Nettoeinkommen

 

Wie können die Empfehlungen umgesetzt werden?

Uns ist keine Konstellation oder Gestaltung im deutschen Steuerrecht bekannt, mit der diese Vorschläge direkt und ohne Umwege umgesetzt werden könnten. Schreiben Sie uns gern einen Kommentar zu diesem Blogbeitrag, wenn Sie Ihre Ideen dazu teilen möchten.

Möglich ist es aber, die Besteuerung in Stufen zu gestalten (z.B via GmbH und Stiftung) und dadurch zum Teil zeitlich zu verschieben. Diese zeitliche Abstufung allerdings kann schon nennenswerte positive steuerliche Wirkungen erzeugen. Denn in vielen Fällen ist eine endfällige Besteuerung, selbst wenn sie recht hoch ist, für den Steuerpflichtigen günstiger als eine jährlich zu zahlende Steuer. Daher kann es sehr wirksam sein, eine Besteuerung so weit wie möglich zeitlich zu verschieben, um das Kapital in der Zwischenzeit erfolgreich für sich arbeiten lassen zu können und es wachsen zu lassen. Auch wenn am Ende dann noch die volle Versteuerung anfällt, konnte sich in der Zwischenzeit ein Vermögensstock bilden.

Ohne Sparen geht es nicht

Zwei Grundregeln für den Vermögensaufbau sind:

  1. Das Einkommen sollte ertragreich investiert werden.
  2. Übermäßiger Konsum sollte vermieden werden.

Erspartes Geld unterm Kopfkissen bringt keine Erträge. Ohne sparen (und investieren) geht es nicht. Diese Grundeinstellung ist der Kern der genannten Vermögensratgeber, deren Inhalt auf Vermögensbildung abzielt und daher vom üblichen, übermäßigen Konsum abrät.

Das empfohlene Mindset der Ratgeber besagt: Den Lebensstil im Griff haben, vom Einkommen etwas ansparen und investieren und dadurch in der Folge günstige Steuereffekte zu erzielen, die das Wachstum beschleunigen. Es geht gerade nicht darum, genau so viel zu konsumieren wie vorher, dafür aber Steuern einzusparen, um erst das so Eingesparte zu investieren.

Dennoch verzeichnen wir immer wieder ganz ähnliche Anfragen, die genau danach suchen: Das gesamte Nettoeinkommen verkonsumieren, dafür aber Steuern sparen, um zu investieren.

Erschwerte Vermögensbildung im Mittelstand

Dass unser Staat mit seinen Steuerregeln genau das erfolgreich unterbindet, ist verständlich. Dass jedoch der Mittelstand überdurchschnittlich für die Finanzierung der Staatsaufgaben aufkommen muss (Stichwort kalte Progression) und damit eine Vermögensbildung im Mittelstand erschwert wird, lässt unseren Staat auch nicht zwingend finanziell oder politisch gebildeter erscheinen.

Von daher sei unseren Mandanten und Lesern empfohlen, alle legalen Mittel der Vermögensbildung zu durchdenken und ggf. zu nutzen und sich dafür auch steuerlich optimal aufzustellen. Wir beraten Sie gern.

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Boris Piekarek

Rechtsanwalt Boris Piekarek ist darauf spezialisiert, rechtliche und steuerliche Vermögenskonzepte und Rechtformgestaltungen für Unternehmer, Immobilieneigentümer und vermögende Privatpersonen zu entwerfen.

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