2017 stiegen die Kurse von fast allen Kryptowährungen rasant an. Nicht wenige haben sich im Zuge dieses Booms ein beträchtliches Vermögen aufgebaut. Doch noch während sich die meisten damit beschäftigen, wie sie ihre Gewinne korrekt versteuern, steht bereits die nächste Frage im Raum: Wie kann dieses Vermögen in Form von Kryptowährungen Erben zugänglich gemacht werden?
Wie wichtig es ist, bereits heute vorauszudenken und für die Zukunft vorzusorgen, zeigt der Fall des amerikanischen Unternehmers und Kryptowährungsinvestors Matthew Mellon. Als dieser unerwartet im April dieses Jahres verstarb, mussten seine Erben feststellen, dass sie auf einen Vorrat der Kryptowährung Ripple im Wert von 500 Mio. USD keinen Zugriff hatten. Herr Mellon hatte das Passwort für seine Krypto-Wallet nirgendwo niedergeschrieben. Da es bei der Blockchain auch keine höhere Instanz gibt, die den Erben den Zugriff auf die Wallet hätte gewähren können, sind die Ripple für immer verloren.
Angehörigen Zugriff auf Wallet ermöglichen
Das Beispiel zeigt, dass üblicherweise empfohlene Sicherheitsvorkehrungen, wie zum Beispiel das eigene Passwort bzw. die Keys nicht aufzuschreiben, zu erheblichen Nachteilen im Falle eines Unglücks oder bei Tod führen können. Es sollten daher unbedingt Maßnahmen ergriffen werden, die Angehörigen den Zugriff auf das Kryptowährungsvermögen garantieren. Ungewollte Zugriffe auf die eigene Wallet lassen sich beispielsweise durch die Verwendung von „Multi-Signature-Wallets“ verhindern. Bei dieser Lösung wird jeweils eine von drei notwendigen Signaturen einer vertrauenswürdigen Person übergeben. Eine Transaktion lässt sich dann nur durch mindestens zwei von drei Keys auslösen.
Steuerbelastung für Krypto-Erbe reduzieren
Gleichzeitig sollten Vorbereitungen getroffen werden, um die Steuerbelastung bei Übergang des eigenen Kryptowährungsvermögens zu reduzieren. So wird z.B. die Steuer bei einer Erbschaft im Moment des Todesfalls berechnet. Haben die Kryptowährungen zu diesem Zeitpunkt zufälligerweise einen relativ hohen Marktwert, fällt auch die Steuer entsprechend hoch aus. Fällt der Wert der Kryptowährungen anschließend, kann allein die Erbschaftsteuer den Wert des Erbes komplett aufzehren. Durch zeitnahe Schenkungen oder die Einrichtung einer Familienstiftung kann diesem Effekt entgegengewirkt werden.
Gerne hilft Ihnen unser Team aus erfahrenen Rechtsanwälten und Steuerberatern dabei, die geeigneten Maßnahmen und Vorbereitungen zu treffen, um Ihr Kryptovermögen für Sie und Ihre Familie zu sichern. Sprechen Sie uns an!
Weiterlesen:
Steuerhinterziehung bei Kryptowährungen
Digitaler Nachlass: Welche Erbschaftsteuer fällt bei Bitcoin und anderen Kryptowährungen an?
Tags: Erbschaftssteuer