Trotz der verschärften Coronamaßnahmen der einzelnen Länder und der angespannten Lage ist es nach wie vor möglich, unter bestimmten Voraussetzungen Gottesdienste zu veranstalten.
Polizeieinsätze ausgelöst durch Gottesdienste
Dass die Gottesdienste angesichts der Pandemielage nicht wie gewohnt stattfinden können, liegt auf der Hand. Trotzdem kommt es in letzter Zeit vermehrt zu Polizeieinsätzen, bei denen der Gottesdienst einiger Kirchengemeinden aufgrund von Verstößen gegen die Coronaschutzverordnung aufgelöst werden mussten. Es ist wichtig und unentbehrlich, dass zur Bekämpfung des Virus in einem solchen Fall durch Sicherheitsbehörden eingeschritten wird. Nichtsdestotrotz sind solche Verstöße und damit auch die resultierenden Auflösungen von Gottesdiensten vermeidbar.
Hygienekonzepte zur Eindämmung des Infektionsgeschehens
Doch unter welchen Auflagen darf ein Gottesdienst guten Gewissens auch zu Zeiten der Pandemie stattfinden? Dies ist aufgrund der unterschiedlichen Coronaverordnungen der einzelnen Länder nicht einheitlich zu beantworten. Allerdings lässt sich als gemeinsamer Nenner der der Landesregelungen unter anderem die Pflicht zur Errichtung und Einhaltung von Hygienekonzepten entsprechend den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts finden.
Nur wenn solche Hygienekonzepte vorhanden und die übrigen Auflagen eingehalten werden, ist es erlaubt, religiöse Veranstaltungen zu veranstalten oder diese zu besuchen. Unter anderem umfassen Hygienekonzepte
- das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes,
- die Einhaltung eines Mindestabstandes sowie
- die Begrenzung der maximalen Anzahl der Teilnehmer.
Solche Hygienekonzepte sind für die Eindämmung der Pandemie essenziell und auch durchaus vernünftig. Es ist wenig damit gewonnen, wenn vermehrt Gottesdienste ohne Sicherheitsregeln durchgeführt und letztlich durch die Polizei aufgelöst werden müssen. Dies ist sowohl für die Eindämmung des Virus als auch für die ungestörte Religionsausübung nicht zielführend.
Drohende Bußgelder bei Gottesdiensten
Insbesondere für den Veranstalter – aber auch für die Gäste – solcher Gottesdienste sind bei Verstoß hohe Bußgelder zu befürchten. Aufgrund der sich ständig ändernden Gesetzeslage und der unterschiedlichen Regelungen in den einzelnen Bundesländern kann es aber schwierig sein, den Überblick darüber zu bewahren, was zum gegenwärtigen Zeitpunkt erlaubt ist und was nicht. Individuell angepasste Hygienekonzepte können für alle Beteiligten von Anfang an viel Ärger ersparen.
Gern unterstützen wir alle Religionsgemeinschaften bei der Erstellung solcher Hygienekonzepte für den Gottesdienst und beraten Sie in Bezug auf die gesetzlichen Vorgaben zur Veranstaltung von Gottesdiensten und natürlich auch bei Ihrem Anliegen in Bezug auf Bußgeldbescheide.
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